Bericht verfasst von Kurt Bieri
Die Hälfte der Tour ist bereits vorbei und jetzt folgen die Alpenetappen. Von Thun nach Kandersteg stand heute auf dem Programm. Die 43 Kilometer vom Vortag waren deutlich zu spüren, und das Knie musste mit Tape stabilisiert werden. Es war toll, fanden sich wieder eine Gruppe LSVBler in Thun ein, um mich bzw. uns auf der Berneroberland-Etappe zu begleiten. Am wunderschönen Seebecken entlang ging es gemütlich bis nach Spiez.

Über den Gipfeln Eiger, Mönch und Jungfrau zogen schon die ersten Regenwolken auf und wir wussten, dass am Nachmittag mit Regen und Gewittern zu rechnen ist. Daher war klar, dass wir die Mittgspause nach hinten schieben mussten, um möglichst viel der anstehenden 40 Kilometer im Trockenen zu laufen.

In Spiez starteten die Teilstreckenläufer kurz bevor wir zum ersten Stopp kamen. Nach den ersten flachen 11 Kilometer, waren nun Höhenmeter angesagt. Steiler als erwartet ging es hoch nach Äschi. Ein sehr idylischer Ort mit weitreichendem Blick ins Kandertal. Als es runter zur Talstation der Niesen Bahn ging, merkte ich, dass mein Knie die Schläge vom runterlaufen mit Schmerzen quittierte. Das war nicht gut, im Hinblick auf die noch fehlenden 20 Kilometer. Landschaflich wunderschön ging es der Kander, einmal rechts und einmal links dem Fluss entlang zu Beat, der am zweiten Verpflegungsposten wartete. Ab da war der Wurm drin, irgendwie kamen Höhenmeter und Kilometer dazu, die nicht kalkuliert waren. Plötzlich stand ich alleine bei diesem schönen Wasserfall.

Mist, verlaufen und deutlich zu viel Energie verschwendet. Aber als ich hinter her noch Bilder unserer Etappe sah und die Rückmeldung der Kollegen erhalten hatte, war ich wohl nicht der einzige.

Irgendwie Quälte ich mich noch nach Frutigen. Wo für mich wegen den Schmerzen definitiv Ende war. Auch Andi Tschannen und Christoph, der am Vortag noch den GP Bern rannte, waren froh das Frutighus in Frutigen gefunden zu haben. Ein kleines Grüppchen war immer noch auf dem Weg zum Blausee und der Himmel wurde dunkel Grau. Als Johannes, Anita und Pia den Touristenort Blausee erreichten, machte Petrus die Schleusen auf und die Etappe wurde vorzeitig abgebrochen. Doch wo war Dätti? Den ganzen Tag wurde er nicht gesehen und lief seine eigene «Dätti-Spezial»-Route. Ich würde sagen den Weg des geringsten Wiederstandes. Aber er hat es nach Kandersteg hoch geschafft!
Für mich war klar – das war wieder eine Wahnsinns Etappe. Ich war froh überhaupt so weit gekommen zu sein und bin dankbar für jeden Kilometer, den ich mit den LSVBlern laufen konnte.
Ich hoffe bis zum finalen Wochenende wieder fit und regeneriert zu sein, denn diese Abschlussetappen darf man einfach nicht verpassen.

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