Zum Anfangen empfehle ich einen bequemen Trailschuh, der nicht zu heftige Stollen bzw. Profil hat. Diese Schuhe bieten schon auf Kies und trockenem Untergrund deutlich mehr Haftung als ein Strassenschuh. Sie sind deutlich steifer, man spürt die Steine von unten nicht so fest wie bei einem normalen Laufschuh. Auch auf Gras, Wurzeln und Steinen funktionieren solche Allroundschuhe sehr gut. Erst wenn es nass und sehr matschig wird kommen diesen an ihre Grenzen.

Als Beispiel hier mal ein Modell von Adidas. Solche Schuhe sind etwas schwerer als normale Laufschuhe, aber ihr könnt damit auch Asphalt rennen ohne Schmerzen in den Füssen zu bekommen. Im Gelände habt ihr damit aber schon ein paar Vorteile gegenüber normalen Schuhen. Erstens sind die Sohlen profilierter und haben somit mehr Haftung. Dazu kommt, dass eure Füsse die Steine von unten weniger spüren, da die Sohlen nicht so leicht durchdrücken. Ausserdem habt ihr natürlich mehr Halt, vor allem im Fersenbereich. Das heisst ihr knickt weniger leicht um. Einige dieser Modelle sind mit Materialien wie Gore-tex ausgerüstet und ihr bekommt weniger schnell nasse Füsse, wenn ihr mal durch eine nasse Wiese laufen müsst.

Dann schlägt die Stunde der Spezialschuhe, diese haben richtig grobe Stollen, sind teilweise mit Gore-tex bestückt und manche sogar Wintertauglich. Solche Schuhe sind aber für Anfänger nicht zu empfehlen, da sie einen gut ausgeprägten Muskel und Sehnenapparat erfordern. Wer solch einen grobstolligen Schuh auf hartem Untergrund läuft wird nach 10 Kilometern vermutlich Probleme mit der Achillessehne bekommen.

Als Beispiel eines Trailschuhes, der schon mehr echte Trailfähigkeiten an den Tag legt, hier mal ein Paar von Mizuno.
Dieser Schuh fühlt sich im ersten Moment erst einmal ähnlich bequem an wie der oben gezeigte von Adidas. Aber wenn ihr damit auf Asphalt losrennt, werdet ihr schnell die unterschiedliche Sohle merken. Diese hat bereits wesentlich mehr Stollen und das laufen auf Asphalt macht nicht so richtig Spass mit diesem Schuh.

Im Gelände hingegen werdet ihr schnell merken, dass die Haftung auf Schotter oder leicht matschigen Strecken schon deutlich besser ist als bei einem normalen Schuh. Dieser Schuh ist verhältnismässig leicht hat aber keinen Nässeschutz. Der Grip ist bei Nässe und trockenen Bedingungen sehr gut, aber bei Regen gibt es schnell nasse Füsse.

Das nächste Beispiel kommt von Innov8, dies ist eine eher unbekannte Marke aus England, die aber gerade im Trailbereich sehr viel Know-how hat und auch viele unterschiedliche Modelle anbietet. Zusammen mit Salomon würde ich diese beiden Marken als führend im Bereich Trailschuhe ansehen. Dieser Schuh ist schon sehr extrem und wenn ihr dieses Modell auf der Strasse rennen wollt, werdet ihr ziemlich sicher schon nach wenigen Kilomtern Schmerzen bekommen.

Dieser Schuh hat extreme Stollen und ist sehr hart, was auf Asphalt natürlich nicht hilfreich ist. Der Schuh wurde für sehr matschige Strecken konzipiert und sollte auch nur auf solchen getragen werden. Dies ist ein klassisches Beispiel für einen Schuh der genau in eine Nische passt und dort dann seine Vorteile ausspielen kann. Im Schnee und Matsch hat dieser Schuh einen unglaublichen Grip und durch die Gore-tex Fütterung dauert es auch sehr lange bis es nasse Füsse gibt.

Es gibt solche Spezialschuhe für jeden erdenklichen Anwendungsfall. Wer diese Art von Schuhen kauft wird normalerweise schon Erfahrung im Gelände haben und für ein spezielles Rennen den optimalen Schuh suchen. Ihr solltet euch aber immer im Klaren sein darüber was es bedeutet wenn ihr euch solche Spezialschuhe an die Füsse «schnallt». Denn wenn ihr die Streckenbedingungen falsch einschätzt und am Ende nicht den richtigen Spezialschuh für diese speziellen Bedingungen am Fuss habt, werdet ihr langsamer sein als mit eine Allroundschuh.
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