Starker Regen, 7 Grad und noch dazu Wind. Das sind so ziemlich die schlimmsten Verhältnisse, die man sich als Läufer so vorstellen kann. Und so war die 1.7508 km lange Runde in der Justizvollzugsanstalt Darmstadt-Ebersbach, die es 24 mal zu umrunden galt, eher eine Wasserbahn, als eine Laufstrecke. 180 externe Läuferinnen und Läufer sowie gut 30 Inhaftierte gingen am Sonntag um 10 Uhr auf die kantige und nasse Strecke. Neben mir liessen sich Detty, Thomas und Lut das sonntägliche Vergnügen nicht nehmen und ich muss gestehen, bereits 5 Minuten nach dem Start hatte ich eigentlich schon die Schnauze voll, so kalt und nass war es. «Hier drin ist es schön trocken und warm» rief ein Häftling aus einem Zellenfenster. Aber viele von ihnen standen auch Draussen und das, bis zum Schluss, eine tolle Geste, bei diesen fiesen Bedingungen. Immer wieder feuerten sie die Läufer und vor allem Läuferinnen an.

Die Regenschlacht hinter den Gefängnismauern hat begonnen
Die Regenschlacht hinter den Gefängnismauern hat begonnen

Ab der zweiten Rennhälfte lief es dann bei mir endlich, nachdem ich die Erste mehr schlecht als recht hingewürgt hatte. Mit einem Schnitt von 3:40 bei km 35 war ich sogar richtig schnell unterwegs. Das merkte auch der Streckensprecher und trieb mich mit seinen spannenden und gekonnten Ansagen immer weiter nach Vorne, bis ich schliesslich von Platz 8 auf den 3. Rang gelaufen war. Und dann griff ich den Zweitplatzierten an, der hielt ein paar Meter mit, musste dann aber auch abreissen lassen. In den letzten beiden Runden hielt ich den Abstand konstant und holte sogar immer mehr auf den Führenden auf. Der war aber bereits zu weit weg, um ihn noch einzuholen. Schliesslich wurde es der zweite Gesamtrang mit 2:54 Stunden.
Thomas finishte in 3:45, Detty in 3:59 und Lut in 4:10, somit sogar in den Top10 bei den Damen und 3. in ihrer Kategorie! Alle waren zufrieden und vor allem mega froh, unter die warme Dusche zu kommen.
Fazit: Ein eigentlich ganz toller Marathon, ohne Schnickschnack, schön organisiert und in einem ganz speziellen Umfeld. Leider machte das Wetter die Sache nicht einfach.
Ein ausführlicher Bericht folgt. Deshalb wird noch nicht alles verraten. Ihr dürft gespannt sein.

1 thought on “Sauwetter beim Knastmarathon und ein zweiter Gesamtrang!

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