Ganze 28 Läuferinnen und Läufer des LSVB holten sich am vergangenen Sonntag ihre Startnummer in der Hans-Thoma-Halle ab. Kein Gedränge, keine Hektik, freundliche Menschen an der Ausgabestelle und seit ewiger Zeit sah ich wieder eine Startnummer ohne Werbung, ohne Namen und ohne integriertem Superchip mit MP3-Player. Und das zu ganz moderaten Preisen, dafür gab es aber auch kein Shirt, keinen Beutel, keine unnützen Gutscheine, keine Zuckerprobebomben und vor allem keine Werbezettel. Hat das jemand vermisst?
Das macht Rheinfelden aus, eine Laufveranstaltung ohne Schnullikram, hier geht es darum, was der Name der Veranstaltung auch klar beim Namen nennt: Lauftag! Und das macht der LCM Rheinfelden seit Jahren mit unkomplizierter und dennoch guter Organisation. Dafür braucht es weder Samba, Bumm Bumm und Beat, noch grosskotzige Anglizismen, die nicht eingehalten werden und schon gar kein Warmup-Zumba.
Um 11 Uhr erfolgte dann der Start zum Halbmarathon, ein weiterer Vorteil dieser Veranstaltung, denn die Startzeit garantiert wenigstens uns LSVBlern so ein kleines bisschen Ausschlafen am Sonntag. Noch besser haben es die 10km-Läufer, die starteten sogar erst um halb Eins.
10 Läufer und 3 Läuferinnen mit LSVB-Shirt oder Jacke nahmen die flache Strecke beim Halbmarathon in Angriff. Besonders attraktiv ist sie ja nicht gerade, dafür unkompliziert, so wie die ganze Veranstaltung. Und dennoch hat sie was und wenn es nur die Möglichkeit ist, einfach laufen zu lassen und sich keine Gedanken machen zu müssen, dass da ein schwerer Anstieg kommt. Wäre da nicht die Autobahnbrücke so ungefähr 2 Kilometer vor dem Stadion. Naja, sie reicht höchstens dafür, das Tempo mal kurz zu durchbrechen, eine wirkliche Herausforderung stellt sie auch für ausgesprochene Flachläufer nicht dar.

Thomas und Wolle liefen ein gutes Rennen
Thomas und Wolle liefen ein gutes Rennen

Nach 21.1 Kilometern auf dieser asphaltierten Ackerstrecke kam schliesslich Lukas Oldani mit 1:10:14 als Gesamtsieger ins Ziel, er erbrachte eine Topleistung mit persönlicher Bestzeit (mehr dazu im Artikel vom Sonntag). Als Zweitschnellster vom LSVB war es schliesslich unser Technischer Leiter, Wolfgang Hauch, der wieder durch diverse gelbe Textilien kaum von den Einweisern zu unterscheiden war. 1:23:50 seine anständige Laufzeit. LSVB-Präsident Andi Tschannen finishte knapp später mit 1:25:24, «Jetzt muss ich doch noch in Zürich beim Marathon Gas geben», so sein Kommentar auf die überraschend gute Zeit.
Pero gelang zwei PBs auf einmal - bei km 10 und beim Halben
Piero gelang zwei PBs auf einmal – bei km 10 und beim Halben

Besonders gute Zeiten liefen auch Thomas Gerber, der mit seinen 1:28:16 eine neue persönliche Bestzeit rannte und entsprechend zufrieden war, Piero Mele schaffte sogar zwei PBs auf einmal: Bei Km 10 lief er bereits inoffiziell mit neuer 10’000m-Bestzeit durch und nach dem Halben pulverisierte er seine bisherige PB über die 21.1km mit 1:29:03. Ein super Tag für Piero!
Selina Nardiello war zwar nur im Marathontempo auf dem Halben unterwegs, aber das reichte trotzdem für den 10. Gesamtrang und für Silber in ihrer Altersklasse. Sie lief reduziert, da sie am Tag zuvor beim Waldlauf in Birsfelden am Start war.
Medaillen für den LSVB gab es dann noch in den Altersklassen für Pia Kilcher (3.), Sy Schefer (2.), Eckhard Süss (2.) und Anthony Pearce (2.). Das war natürlich sehr erfreulich.
Obwohl anders vorausgesagt, regnete es doch die meiste Zeit beim Halbmarathon, mal weniger, mal mehr. Dennoch wurden die LSVBler über die 21.1 Kilometer von den früher angereisten 10km-Läuferinnen und Läufern angefeuert. Umso mehr war es doch sehr schade, dass sich nur einige wenige von ihnen bei der Siegerehrung revanchierten, der grösste Teil reiste vorzeitig ab.
Andi war von seiner zeit überrascht und Anthony und Sy liefen locker zu einer Medaille
Andi war von seiner Zeit überrascht und Anthony und Sy liefen locker zu einer Medaille

Dafür wurden die Läuferinnen und Läufer über 10’000m von anderer Seite belohnt, nämlich vom Wetter, denn pünktlich zum Start zeigte sich die Sonne und verbreitete sehr angenehme Temperaturen. Der 10er ist taktisch nicht ganz einfach zu laufen, man darf am Anfang nicht zu grob Gas geben, aber andererseits auch nicht zu viel zurückhalten, denn dafür ist er zu kurz. Ich selbst stand seit langer Zeit mal wieder am Start eines 10’000er und es lief alles perfekt. Obwohl zu Beginn irgendwo um den 20. Platz rangiert, liess ich mich nicht beirren und lief auf den 8. Rang nach vorne, was mit einer Zeit von 34:55 Silber in der Altersklasse bedeutete. Damit hatte ich nicht gerechnet, zuletzt lief ich eine solche Zeit 2010.
Die Spitze des 10ers - den 8. Rang hielt ich bis ins Ziel
Die Spitze des 10ers – den 8. Rang hielt ich bis ins Ziel

Der zweite LSVBler war überraschend Lucas Suter, er hatte in den vergangenen Wochen hart trainiert und erreichte eine tolle 42:44 und Bronze in der M55! Der Schweiss hatte sich gelohnt. Knapp 4 Sekunden hinter ihm: Ferhat Barihas (7. M50).
Einen Klassensieg gab es durch Kurt Traub zu vermelden: Der Vereinsmeister von 2012 gewann in der M65 mit einer tollen Zeit von 43:32!
Siegerin und Dritte in der Damen Hauptklasse: Nadine Künzi (rechts) und Evelyne Müller (links)
Siegerin und Dritte in der Damen Hauptklasse: Nadine Künzi (rechts) und Evelyne Müller (links)

Zum ersten Mal mit einem LSVB-Shirt waren Nadine Künzi und Evelyne Müller unterwegs, beide in der Hauptklasse der Damen. Für Evelyne war es der erste ernsthafte 10er, Nadine ist da schon erfahrener. Sie nutzte dies und lief mit einer Zeit von 43:37 zum Sieg in ihrer Klasse. Evelyne ging etwas schnell an, aber dennoch reichte es gut für die Bronzemedaille und damit ihren ersten Podestplatz mit 44:55 und über 2 Minuten Vorsprung auf die Viertplatzierte. Somit können beide ihrem eigentlichem Hauptziel, dem Halbmarathon in Freiburg, gelassen entgegensehen. Lut Berben lief eigentlich ohne jegliche Ambitionen und dennoch holte sie Silber in ihrer Altersklasse! Einen weiteren Klassensieg in der W55 holte Margrit Rohrbach in 47:09 mit PB und knapp 3 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte nach Basel. Hans-Jürg Erni rundete den Medaillenregen des LSVB mit Silber in der M60 ab.
14 Mal durfte der Sprecher der Siegerehrung die Läuferinnen und Läufer des LSVB zum Empfang der Medaillen auf die Bühne bitten, allen Voran natürlich Lukas Oldani als Gesamtsieger des Halbmarathon. 6 Podestplätze gab es beim Halbmarathon für dem LSVB und nochmals 8 beim 10er. Schade nur, dass bei der Siegerehrung des 10-Kilometer-Laufes einige LSVBler die Halle bereits in Richtung Basel verlassen hatten, sie hätten sich für das Anfeuern am Morgen und den Beifall bei ihrer Ehrung revanchieren können. Danke an alle, die noch bis zum Schluss der Siegerehrung vor Ort waren.
Presseartikel zu Rheinfelden gibt es hier
Bilder von Rainer Hauch
Bilder von Lucas Sutter
Bilder von Jan Kunz
Martin, Lut und Ursula im Ziel nach 10km
Martin, Lut und Ursula im Ziel nach 10km

Lucas Sutter erlief sich Bronze und Luki hatte eine begeisterte Verehrerin
Lucas Sutter erlief sich Bronze und Luki hatte eine begeisterte Verehrerin

Der LSVB-Tisch war am Ende gut dekoriert
Der LSVB-Tisch war am Ende gut dekoriert