Wenn die Ausschreibung des Winterlagers des LSVB auf der Homepage aufgeschaltet wird – in der Regel anfangs Oktober – ist das ein untrügliches Zeichen, dass das Jahresende nicht mehr weit entfernt ist bzw das neue Jahr sich bereits ankündigt.
Das diesjährige Lager fand bereits zum 28. Mal statt. Gastgeber war wie eh und je das Ehepaar Thomas und Marianne Feger vom Gasthaus «Sonne» in Ettenheim-Münchweier, welches sich alle Mühe gab, allen TeilnehmerInnen einen angenehmen Aufenthalt mit guter und ausreichender Verpflegung zu bieten. Dazu beigetragen haben auch die beiden Damen Liuba, welche nebst dem Service auch in der Küche mithalf, sowie die Edeltraut, welche im Service tätig war. Die beiden gaben sich alle erdenkliche Mühe, die Wünsche der Läuferinnen und Läufer unter einen Hut zu bringen.
«Mir bitte eine Apfelschorle! «klein oder gross?» «Für mich ein Spezi, und ich hätte gerne einen Sprudel». «Süss oder sauer?». Etc.
An Essen und Trinken war also kein Mangel. Wo mangelte es denn sonst? Vielleicht an unzureichendem Schlaf oder der nötigen Kondition. Wie dem auch sei, so ganz ohne Kondition wären die täglichen Strecken nicht zu bewältigen. Nun aber der Reihe nach.

Donnerstag, 23. Januar 2014

Bei leichtem Schneefall starteten die TeilnehmerInnen mit PW’s über den Autobahnzoll Basel-Weil (Rolf Tschudi lässt grüssen; er war Mittäter) über Freiburg bis zur Ausfahrt Ettenheim. Von dort sind es noch ca. 3 km bis nach Münchweier, einem Ortsteil der Stadt Ettenheim.
Nach der obligaten Begrüssung durch Xavi Meyer (die Kirchenglocke ist die massgebende Uhrzeit), Verantwortlicher für die Unterkunft und die Verpflegung, gab Roland Droll als Streckenchef das Startzeichen zur 1. Trainingseinheit über den Streitberg mit maximal 26 km Länge und 350 Höhenmetern. Jede Runde konnte abgekürzt werden, da jeweils mehrere Verpflegungsstellen vorgesehen waren.
Verantwortlich für die Verpflegung war auch dieses Jahr Toni Schmucki, der in Nico Schönichen einen dankbaren Assistenten fand. Toni kennt den Job wie kaum jemand anders. So klappte die Verpflegung, wie man es seit Jahren gewohnt war. Herzlichen Dank.
Der Untergrund stellte dieses Jahr im Gegensatz zum letzten Jahr keine besonderen Ansprüche. Allerdings waren gewisse morastigen Stellen nicht zu vermeiden, d.h. man musste sie einfach umlaufen.
Das Mittagessen bestand aus Suppe, Salat und dem Hauptgang mit Fleisch, Kartoffeln, Teigwaren und Gemüse, und das in ausreichendem Masse.
Nach dem Mittagessen um 12.30 Uhr war Siesta angesagt, bevor die 2. Laufeinheit zum Aussichtsturm Ettenheim mit ca. 12 km Länge in Angriff genommen wurde.
Ab 16 Uhr war der Besuch der Sauna und des Hallenbades angesagt. Diese Einrichtungen wurden auch rege benutzt.
Christa Willin bot einen Massagedienst an, welcher die vom Laufen stark beanspruchten Muskeln lockern und sie für das nächste Lauftraining fit machte. Dieser Dienst hätte etwas vermehrt in Anspruch genommen werden können.

Freitag, 24. Januar 2014

Business as usual. Will heissen Frühstück um 07.30 Uhr, Start zum 3. Lauftraining auf der Sulzerrunde von ca. 13 – 25 km Länge mit Betreuung um 9 Uhr. Wettermässig feucht und leicht regnerisch.
Diese Runde ist mit einer ganzen Länge von 25 km und 520 Höhenmetern nicht zu unterschätzen. Schon gleich nach dem Gasthaus Sonne geht es steil hoch beim Friedhof vorbei durch die Reben in den Wald hinein. Nach der 2. Verpflegung bei km 11,7 ist ein längerer Anstieg von einigen Kilometern zu bewältigen. Bei diesem Streckenteil heisst es, das Tempo und die Schrittlänge so zu bemessen, dass man sich nicht überfordert.
Nach der 3. Verpflegung (identisch mit V1) konnte man auf derselben Strecke wie beim Aufstieg direkt nach Münchweier hinunterlaufen, ohne die Schleife Richtung Ettenheim anzuhängen.
Nachmittags stand die Wildschweinrunde mit 12 km Länge auf dem Programm. Alternativ dazu bot Rainer Hauch ein Techniktraining an, welches jedoch mangels genügender Teilnehmer leider nicht durchgeführt werden konnte.
Seit einigen Jahren eingebürgert hat sich am Freitagabend die Degustation der Distillerieprodukte in der Talblick-Brennerei der Familie Zanger. Elke Niemann, Tochter der Zanger’s, führt die Brennerei seit 6 Jahren. Leider waren wir dieses Jahr etwas unter Zeitdruck, sodass das Prozedere der Verkostung abgekürzt werden musste. Immerhin waren zwischen 15 und 20 Personen anwesend, welche nicht nur gekostet, sondern von den edlen Bränden auch gekauft hatten.
Grund für die Zeitknappheit bei der Degustation war ein freudiger Anlass. Kurt Traub (1945) konnte seinen …igsten Geburtstag feiern und spendierte aus diesem Anlass einen Apéro. Thomas Feger fand den richtigen Moment und überreichte dem Geburtstagskind eine prächtige Torte, welche sofort aufgeschnitten und noch vor dem Essen vertilgt wurde. Herzlichen Dank, Kurt, für den Apéro und auf weitere Jahre gemeinsamen Laufens und Feierns.
Isele’s Weinstube war abends Anziehungspunkt für Läuferinnen und Läufer. Dort konnte man günstig Wein sowie Flammenkuchen konsumieren.

Samstag, 25. Januar 2014

Eine sternenklare Nacht mit Minustemperaturen bescherte uns einen sonnigen Tag. Dieser steht seit Jahren unter einer besonderen Herausforderung. Die diversen Streckenvarianten der «Rheinrunde» verlangen vom Streckenchef und der Verpflegung akribische Vorarbeit. Roland Droll muss wissen, wer wo startet und wo endet. Das Motto lautet: niemand geht verloren.
Dem Berichterstatter ist niemand bekannt, der die ganze Strecke gelaufen ist. Doch glaubt er zu wissen, dass sich ein kleinerer Läufer mit schwarzen Haaren (auch am Körper) die ganze Distanz von 43 km durchgelaufen ist. Bravo!!
Der Hauptharst der Läufer startete beim Baggersee (V1) Richtung Rust am Europapark vorbei zu V2 auf dem Damm. Die Strecke musste wegen der gleichzeitig stattfindenden Jagd verlegt werden. Dies führte zu gewissen Problemen, die richtige Abzweigung Richtung V3 nicht zu verpassen, vor allem da dort zu einer bestimmten Zeit das Fähnchen fehlte.
Nachmittags war das bekannte Café «Dees» in Ettenheim proppenvoll. Nicht nur war Reto Immoos mit Gattin und Doris Lüscher dort zu Gast, sondern fast die ganze Läuferschar gab sich die Ehre. Frau Dees konnte sich des Ansturms kaum erwehren. So waren die Wartezeiten für ein Stück Torte entsprechend lang.
Um 18 Uhr fand ein Apéro für alle statt mit Weisswein, Rosé, Rotwein und Sekt. Dieser hat sich eingebürgert und vereint jedes Mal die gesamte Läuferschar. Der Lärmpegel war nahe der Schmerzgrenze.
Die Ortsvorsteherin von Münchweier, ich kenne sie leider nur mit dem Vornamen «Charlotte», stattete uns einen kurzen Besuch ab und bedankte sich schriftlich für den Aufenthalt unseres Vereins in ihrem Dorf.
Dass Leid und Freude nahe beisammen sind, mussten wir im Vorfeld des Lagers vom Ehepaar Thomas und Marianne Feger erfahren. Deren Tante Paula Tränkle, welche beim letztjährigen Lager den 90. Geburtstag feiern konnte, ist am Freitag, 17. Januar 2014, verstorben.
Xavi Meyer und Roland Droll legten in Begleitung von einigen Mitgliedern am Grab ein Blumenarrangement nieder. Das soll ein würdiges Zeichen der Anerkennung der Verstorbenen sein, welche während vieler Jahre an der Theke im Restaurant Sonne als Durstlöscherin für die Läuferinnen und Läufer fungierte. Sie möge in Frieden ruhen.
Der Abend nahm seinen weiteren Verlauf bei Isele’s Weinstube und im Rebstock, wo einige Läuferinnen und Läufer untergebracht waren.

Sonntag, 26. Januar 2014

Nach dem Frühstück erfolgte der Start zur 6. Lauftrainingsrunde durch die Rebberge. Diese ist mit 15 km Länge quasi der krönende Abschluss des Lagers.
Ein letztes Mal versammelte sich die Läuferschar zum Mittagessen im Gasthof Sonne. Doch vorher musste man die bestellten Russenzöpfe in der Bäckerei abholen. Uebrigens hat uns Thomas Feger jeden Morgen 2 grosse Russenzöpfe kredenzt, welche dankbare Abnehmer fanden.
Plötzlich kam Unruhe auf. Die ersten Gäste verabschiedeten sich und bedankten sich gegenseitig für die Kameradschaft und die gute Geselligkeit.
Die Trainingslager in Münchweier sind nichts Spektakuläres und doch etwas Besonderes. Seit 28 Jahren finden sie am gleichen Ort statt. Die Gastgeber sind dieselben. Lediglich die TeilnehmerInnen wechseln sich ab, wobei auch hier immer wieder dieselben Mitglieder dabei sind.
Xavi Meyer und Roland Droll sind bereit, das Lager bis ins Jahr 2016 zu organisieren. Sie suchen Nachfolger, welche bereit sind, diese Aufgabe weiterzuführen. Die Infrastruktur ist vorhanden und die bisherigen Funktionäre sind gerne bereit, InteressentInnen in die Aufgabe einzuführen. Die Arbeit ist überschaubar und wird honoriert durch die Vielzahl der TeilnehmerInnen. Ideal wäre, wenn die NachfolgerInnen bereits 2016 beim 30-jährigen Jubiläum «einsteigen» könnten.
Dieses Jahr waren es übrigens 43 Personen, nämlich 17 Damen und 26 Herren.
Der Gasthof «zur Sonne» wird nun einige Zeit leer stehen. Soviele dankbare Läuferinnen und Läufer hinterlassen eben eine Lücke.
Der Berichterstatter:
Reini Mathys
Bilder vom Traininglager

1 thought on “Bericht vom Trainingslager Ettenheim (Januar 2014)

  1. Vielen Dank Reini für diesen Bericht.
    Noch ein kleiner Nachtrag zum Samstag: Der kleinere Läufer mit schwarzen Haaren wollte die ganze Strecke laufen, musste aber aus Zeitmangel die Schleife nach V2 auslassen und wurde direkt zu V3 geschickt. Trotzdem gebührt ihm ein grosser Applaus in Anbetracht seiner gesundheitlichen Probleme. 8 Teilnehmer (Piero, Gerd, Wolfgang, Thomas, Yvonne, Reto, Philipp und Evelyn) liefen ca. 32 km von V1 bis V4 und wieder nach Münchweiher. Alle andern bevorzugten kürzere Distanzen.

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