Das Interview wurde geführt von Christa Willin (Januar 2013)
Reto, danke dass du dich fürs Interview zur Verfügung gestellt hast. Ich glaube aber, vorstellen muss man dich nicht gross – wer Reto nicht kennt, ist kein LSVB-ler… 😉 Seit wann bist du im Verein?
Seit 2000 glaube ich – zuerst habe ich einen Anfängerkurs für joggen gemacht bei Gabor Szirt. Nachdem der Kurs fertig war, habe ich am Birsflauf teilgenommen und bin unter einer Stunde ins Ziel gekommen. Ein anderer Teilnehmer den ich auch vom Kurs kannte und ich, schauten dann im Internet, wo wir weiter trainieren könnten, und stiessen auf den LSVB. Dann nahm ich aber zuerst noch am Stadtlauf teil – und dort traf ich Hanspeter Lüdin, den ich von der Steinerschule Münchenstein kannte. Er sagte dann ich solle doch zum Verein kommen.

Reto Immoos am Doppel-Bergmarathon "Gondo Event"
Reto Immoos am Doppel-Bergmarathon «Gondo Event»

Und was hat dich dazu bewogen den Kurs bei Gabor zu machen?
Mein Übergewicht. Eigentlich hat Gabor mich angespornt. Doris lief bereits vorher bei ihm, und bei einem ihrer langen Läufe nach Rheinfelden, machte ich die Verpflegung. In Rheinfelden bezahlte mir die Gruppe, als Dankeschön den Eintritt ins Thermalbad. Als wir dort alle so zusammen sassen, hat Gabor mich angestachelt, ich solle doch auch zum Joggen kommen. Erst wollte ich nicht, er aber «pickelte» hartnäckig. Da ich ja vom Bergsteigen her kam und dort auch wegen des Übergewichts allmählich Probleme hatte, den Jüngeren nachzukommen, liess ich mich dann doch überzeugen.
Hat sich dann im Verlauf Deiner LSVB-Zeit Dein Training verändert?
Also erstens war es das erste Mal überhaupt, dass ich in einem Sportverein dabei war – dies tat ich jetzt nur einfach für mich. Ich musste aber erst mal in den Rhythmus reinkommen und ging im ersten Jahr nur 1x wöchentlich hin. Nach einem Jahr erst, nahm ich dann an beiden Trainings teil – ich musste mir übers Jahr erst mal die Freiräume schaffen, damit das möglich war. Ich lief dann in Gruppe 3 mit, hatte aber anfänglich Mühe mit den langen Distanzen. Doch ich wurde sehr gut betreut, damals v.a. durch Ueli Urwyler. Er lief oft zum Schluss des Trainings noch in langsamerem Tempo mit mir zusammen und liess den Rest der Gruppe voraus «heimwärts» ziehen. Er hat mich immer sehr ermuntert.
Das Trainingskonzept war eigentlich damals schon ähnlich wie jetzt, mit denselben Gruppen und denselben Paces wie heute. Diesbezüglich hat eigentlich nichts geändert. Hannes Bischoff, der damals noch im Verein war, sagte mir mal nach dem Training, als man noch gemütlich zusammengesessen und gegessen hat, er würde mich betreuen, sollte ich mal einen Marathon laufen wollen. Es ehrte mich natürlich, dass der Vereinsmeister persönlich mit mir an einen Marathon gehen wollte. 2003 war’s dann soweit, ich meldete mich zum Berlinmarathon an, erhielt von Ueli Urwyler einen Trainingsplan, den ich auch strikte befolgte. Zusätzlich kam ich noch zu Mittagstrainings mit 2 Arbeitskolleginnen, die sich auf den Zürich-Marathon vorbereiteten – da es mir bis zum September, fuer den Berlin-Marathon, zu lange dauerte. So lief ich davor im April noch den Zürich-Marathon und war damit bestens vorbereitet für Berlin. Zusammen mit all der Unterstützung auch von Ueli und Johannes lief ich dann meinen «ersten offiziellen» Marathon in 3:32 Stunden.
Super! Was bleibt Dir denn läuferisch gesehen in dieser ganzen Zeit am meisten in Erinnerung? Sowohl als Higlight als auch als Flop?
Anfänglich war natürlich das Highlight, überhaupt ins Ziel zu kommen…..bei einem Marathon. Zu Beginn meiner Läuferkarriere war es für mich unvorstellbar, dass ein menschliches Wesen die 42km schaffen sollte – das konnten höchstens ein paar wenige Spinner… – und plötzlich war ich selber so ein Spinner und hab’s auch geschafft – die Glücksgefühle beim Zieleinlauf waren natürlich unglaublich, gerade in Berlin. Da hat mich beim Zieleinlauf noch eine Kamera erfasst und ich hörte den Speaker sagen «und ins Ziel läuft Immoos Reto aus der Schweiz» – das war einfach unglaublich, auch die Kulisse: man wusste, früher haben die hier aufeinander geschossen, und jetzt laufe ich durchs Brandenburger Tor dem Ziel entgegen, zusammen mit hunderten die fast gleichzeitig einlaufen – und ausgerechnet ich werde dann noch speziell erfasst… das waren Emotionen pur! Johannes war natürlich schon im Ziel, nahm mich in Empfang und hatte bereits meine Urkunde und Etappenzeiten etc. ausgedruckt und mich richtig betreut – auch diese Kameradschaft ist einfach etwas sehr schönes, das ich beim LSVB erlebt habe. Ich denke die Glücksgefühle beim Zieleinlauf und dass man dann nicht alleine ist damit, das kann man schon als Highlight bezeichnen. Bei den ersten 10 Marathons gab es noch Glückstränen in den Augen, danach wusste man dann schon dass man’s schafft – aber der erste Gondo-Event (Doppelmarathon), das war noch einmal so ein emotionaler Moment! Und dann würde ich als Highlight auch noch die Landschaftsläufe bezeichnen, und zwar v.a. unsere Longjogs – etwa von Interlaken nach Thun übers Sigriswiler Rothorn/Justistal, oder von Luzern auf die Rigi, von Kandersteg über den Lötschenpass ins Wallis u.s.w. – das waren absolute Highlights.
Ein Flop wäre fast mein allererster Marathon in Zürich geworden, da wurde ich kurz nach dem Start abgedrängt an eine Wand und übertrat mir nahezu den Fuss, aber ich hatte sehr viel Glück. Ein Flop ist sicher auch, zuwenig trainiert an einen Marathon zu gehen und es dann nur noch mit dem Willen fertig zu laufen aber nicht mehr mit Energie. Aber das Schlimmste war als ich 2006 zum Jungfrau-Marathon wollte und verschlief. Ich wollte um 6 Uhr im Zug sitzen und dort in aller Ruhe frühstücken…
…ja – ich kann mich bestens erinnern, Rolf Maegli, Stéphane Tourneur und ich sassen nämlich zusammen in diesem Zug und haben auf dich gewartet, aber da war weit und breit kein Reto – und dann in Interlaken, als wir Richtung Starnummernausgabe liefen, liefst du uns plötzlich winkend und lautstark «Hallo hallo» rufend aus ganz anderer Richtung entgegen… wir dachten alle drei, «das schafft echt nur einer…» 😉
Ja, das war wirklich ein Flop, ohne Frühstück, ohne Vorbereitung und gestresst musste ich da meine Startnummer abholen gehen, Gott sei Dank hab ich’s überhaupt noch geschafft…
…dank Toni Monzione…
Ja, genau. Eben, das ist auch schön im Verein, dass die Kameradschaft soweit geht dass jemand einen Tag lang auf sein Auto verzichtet damit der andere noch rechtzeitig zum Marathon kommt…
…somit wäre das praktisch ein Flop und ein Highlight gleichzeitig…
Ja, auf alle Fälle kann man das sagen, dieser Zusammenhalt ist etwas ganz starkes im LSVB. Grosse Streitigkeiten oder Reibereien habe ich eigentlich in meiner Zeit im Verein nicht erlebt.
Reto, du hast dich eigentlich bei mir gemeldet fürs Interview, weil du fandest es sei vielleicht ganz interessant was aus Sicht des technischen Leiters zu erfahren.
Ja. Also jetzt trete ich ja von meinem Amt als technischer Leiter zurück, und ich dachte es könnte vielleicht von Interesse sein, was ich als technischer Leiter so erlebt habe. Und es ist mir auch wichtig hier ganz klar zu stellen und Missinformationen zu vermeiden: ich trete nicht ab, weil ich irgendwie frustriert bin in dem Amt und den Bettel hinschmeissen will. Es sind ausschliesslich persönliche, d.h. berufliche und private Gründe, die mich dazu bewegt haben und die ich auch per Email erläutert habe. Bei meiner Arbeit gibt es grosse Veränderungen durch Restrukturierungen, wir sind viel weniger Mitarbeiter und mit ganz neuer Arbeit konfrontiert und da gibt es ganz grosse Umstellungen. Zuhause hatte meine Frau Doris schwerwiegende gesundheitliche Probleme, und jetzt ist es zwar recht viel besser und wir hoffen dass es nächstes Jahr noch weitere Verbesserung gibt, aber ganz auf dem Damm ist sie noch nicht. All das hat auch bei mir Spuren hinterlassen. Ich fühlte mich energielos und ausgebrannt, auch meine Kreativität hat stark darunter gelitten, und ich merkte einfach dass ich kürzer treten muss. Bei der Arbeit kann ich das nicht, und so musste ich hier beim LSVB einen Gang zurückschalten.
Meine Arbeit als technischer Leiter hat mir sehr gut gefallen. Ich war 6 Jahre im Amt. Ursprünglich sollte ich nur die Gruppen 3-5 betreuen, die Gruppen 1 und 2 sollten andersweitig betreut werden – da aber eine Zusammenarbeit sich als schwierig herausstellte, wurde ich schliesslich angefragt das Amt ganz zu übernehmen.
Etwas vom ersten das ich dann anging, war die Gestaltung und Zusammenstellung der monatlichen Trainingspläne, die auf einer Seite übersichtlich und für alle zugänglich die Informationen bezüglich der Trainingsstrecken, der Gruppenleiter, und des Trainingsortes (Garderoben etc.) enthalten sollten. Die Pläne wurden dann rechtzeitig an alle per email versandt und erschienen auch auf der Homepage.
Dann kam die Organisation gemeinsamer Longjogs für alle Mitglieder– das war mir sehr wichtig. Wer einen Longjog organisieren wollte, meldete mir das, und ich leitete es dann per Mail an alle weiter. Damit alle die Infos erhalten, habe ich auch selber einen Verteiler mit allen Mitgliedern erstellt, das gab es davor in dieser Form nicht. Jedes Neumitglied wurde gleich erfasst und auf den Verteiler genommen. Anfänglich lief das dann auch nur über mich – wer eine Information an alle Mitglieder senden wollte, musste mir die Sachen schicken und ich hab sie via Verteiler an alle weitergeleitet. Später wurde das Problem durch die neue Datenbank von Lukas Oldani behoben.
Ja, die Sache mit den Longjogs hat Fuss gefasst, und das freute mich sehr. Die Idee war auch, dass man reihum die Mitglieder an ihrem Wohnort «besuchen» geht und diese einem dann ihre Umgebung auf einem Longjog vorstellen können.
Etwas weiteres, das ich verwirklichen konnte, waren die Vereinsausflüge. Mich hat oft gestört, wenn ich an einen Lauf ging, dass zwar einige Mitglieder auch dort waren, aber alle reisten individuell an, und womöglich lief jeder in anderer Kleidung. Hier hat ja dann Rolf Tschudi als Präsident dafür gesorgt, dass wir alle einheitliche Kleidung haben und so auch klar erkennbar sind als LSVB. Mein Anliegen war, dass man auch gemeinsam anreist, und nun machen wir seit einigen Jahren jedes Jahr einen Ausflug mit dem Car zu einem gemeinsamen Wettkampf, und mit einem gemeinsamen Nachtessen danach. So sprengen nach dem Lauf nicht alle auseinander, sondern das Gruppenerlebnis steht auch wirklich im Vordergrund.
Ganz wichtig, waren mir natürlich auch die Gruppenleiterausbildungen ein Anliegen – eine haben wir vor Jahren in Münchenstein organisiert, und jetzt eine unter Rainers professioneller Leitung im Schwarzwald – da konnten wir sogar Anita Weyermann mit ins Schiff holen. Auf dieser Schiene soll jetzt auch weitergefahren werden. Die Gruppenleiter sollen wirklich das Bewusstsein dafür haben, wofür sie eingesetzt sind, und wie sie das umsetzen können. Ich denke, diesbezüglich hat sich auch schon einiges positives getan. Wichtig ist aber auch, dass die Mitglieder die Gruppenleiter da unterstützen durch richtiges Verhalten – da braucht es schon noch Arbeit, aber auch das hat sich bereits verbessert.
Ja, und für das Gesellige hab ich auch noch ein bisschen gesorgt, wie die regelmässigen Pizza-Essen, Paëlla-Kochkurs und ähnliches.
Ein Minus-Punkt, den ich mir ankreiden muss, ist sicher dass das Trainingskonzept nicht eins zu eins umgesetzt worden ist – v.a was die Trainingspaces und auch die Distanzen der Gruppen angeht. Da gab es immer wieder Gruppenleiter die sich nicht daran hielten, obwohl mit einer 30-sec-Spannweite ein genügend breites Band da sein soll. Trotzdem wurden die angegebenen Trainingstempi immer wieder überschritten durch die Gruppenleiter, und das kann nicht sein. Es ist mein grosses Anliegen, dass die angegebenen Zeiten in Zukunft wirklich gelaufen werden. Wenn ein paar Leute in der Gruppe sind, die schneller laufen könnten, müssen sie halt in die nächst schnellere Gruppe gehen. Es sollte nicht sein, dass die gesamte Gruppe, sich diesen paar schnelleren Läufern anzupassen muss. Wenn die Pace klar eingehalten wird, erleichtert das den Mitgliedern auch sich diesbezüglich zu orientieren. Diese sollen auch keine Hemmungen haben, dem Gruppenleiter während des Trainings zu sagen, wenn es zu schnell ist, oder sollen auch den technischen Leiter ansprechen können, wenn etwas nicht klappt. Ich bin öfters angeschrieben worden per Email, und hier versuchte ich immer ein offenes Ohr zu haben für die Anliegen die an mich getragen wurden. Ja, das ist eines meiner grössten Anliegen, das wurde auch in den Jahresberichten sowohl vom Technischen Leiter als auch vom Präsidenten zum Ausdruck gebracht.
Gut – jetzt hast du erzählt, was Du als TL so alles erlebt und erreicht hast – gab’s auch hier ein absolutes Highlight und welches waren die schwierigsten Momente?
Also genial ist auf alle Fälle auf der Homepage die neue Datenbank / Datenerfassung für die Vereinsmeisterschaft, die Lukas Oldani und Kurt Bieri in unglaublicher Fleissarbeit erstellt haben und sämtliche Daten bis ins Jahr 2003 zurück erfasst haben. Früher musste ich das alles stunden-, ja abendelang aus den Fingern saugen, in Excel-Tabellen übertragen und auswerten und am Schluss eine Rangliste erstellen welche an der GV dann Gültigkeit hatte… das war eine mühselige, undankbare und zeitraubende Arbeit – die Datenbank, wo nun jedes Mitglied seine Resultate eintragen kann und diese direkt in der Vereinsmeisterschaft erfasst werden und die Auswertung automatisch erfolgt, ist die genialste Errungenschaft in meinen Augen und für mich eine Riesenentlastung. In dieser Datenbank werden auch gleich die neuen Mitglieder erfasst – so entstand auch ein zentraler Email-Verteiler, auf welchen alle Vorstandsmitglieder zurückgreifen können – auch das war eine grosse Arbeit von Lukas und eine Errungenschaft, die wir jetzt nicht mehr missen möchten.
Ein Flop ist natürlich die Gruppenbildung, die sich entwickelt hat, seit wir am Donnerstag auf dem auf der Schützenmatte trainieren. Eine Gruppe von Mitgliedern trifft sich wieder im Joggeli. Das ist natürlich sehr schade und gar nicht im Sinn des LSVB. Dass man in die Schützenmatt gewechselt hat, hat vor allem mit einer gerechten Verteilung des Trainingsortes zu tun. Rankhof und St. Jakob liegen beide in Basel Ost, und wer aus der andern Richtung kommt musste jeweils 2x durch die ganze Stadt – deswegen haben wir auch etwas in Basel West gesucht. Hier plädieren wir fürs Verständnis und die Solidarität aller Mitglieder, dass sie sich nicht querstellen. Natürlich kann man sich fragen, ob die Schützenmatte der alleridealste Ort ist. Aber zurzeit ist es die einzige Möglichkeit. Mein absoluter Traum wäre natürlich, dass man sich im Schiessstand Allschwilerweiher einmieten könnte. Das Gebäude ist so riesig – schon wenn man nur einen Trakt anmieten und dort Garderoben errichten könnte, mit einem Mehrjahresvertrag – dann wäre man direkt im Laufgebiet drin und wäre «putzt und gstrählt». Ich weiss nicht wo man da vorstellig werden müsste – aber das wäre schon der Hammer, und geographisch ideal. Aber wie gesagt, es ist schwierig einen Trainingsort zu finden. Wir müssen, sei’s im Joggeli, im Rankhof oder auf der Schützen, 2x jährlich einen Mietantrag stellen für die Garderoben, fürs Sommer- und fürs Wintersemester, deswegen gab es auch so viele Wechsel. Wir sind daran, mindestens zu erreichen, dass wir wenigstens jeweils einen Jahresmietvertrag erhalten, das wäre bereits eine grosse Entlastung für den technischen Leiter. Das ist in Arbeit.
Wolfgang hat sich ja als dein Nachfolger zur Verfügung gestellt. Gibt es etwas, was Du ihm mit auf den Weg geben möchtest?
Ja, dass der technische Leiter ein sehr kommunikativer Mensch sein muss und immer ein offenes Ohr haben sollte für die Anliegen der Mitglieder. Auch, dass kritische Anliegen nicht als persönlicher Angriff auf den technischen Leiter zu sehen sind, sondern einfach als Anliegen an den Verein, an die Trainingsgestaltung etc., und dementsprechend sachlich anzuschauen sind. Da habe ich anfänglich gewisse Sachen zu persönlich genommen und musste lernen, mich abzugrenzen und zu erkennen, dass es da nicht gegen mich geht, sondern um die Sache, und um gewisse Missstände aufzudecken und anzusprechen.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Mitarbeit im Vorstand und konkret in so einem Amt die Sicht auf den Verein selbst verändert. Gibt es aus dieser Sicht von Deiner Seite her Wünsche und Anregungen an den Verein, und was hat dich besonders gefreut?
Besonders gefreut hat mich die Zusammenarbeit mit dem gesamten Vorstand. Das sind alles gute, sehr kompetente Leute, die das Wohl des Vereins in den Vordergrund stellen und die eigene Person zurücktreten lassen. Das ist auch was ich mir von einem Vorstand wünsche, dass sie sich als Delegierte der Mitglieder voll einsetzen für den Verein, und so habe ich auch mein Mandat wahrgenommen. Ich habe mein ganzes Herzblut hineingesteckt, in die Arbeit als technischer Leiter und in die Vorstandsarbeit, und ich habe dasselbe bei allen andern auch gespürt, jeweils in ihrem Sektor. Das war eine sehr schöne Erfahrung. Ich war schon davor in einigen Vorständen dabei, aber so toll wie im LSVB habe ich das zuvor nie erlebt und ich bin sehr dankbar für diese Zeit.
Mein Wunsch ist sicher, dass sich die beiden Leistungsgruppen (Leistungssport und Gruppe 3-5) nicht entfremden – zurzeit ist das nicht der Fall. Aber dazu ist wichtig, dass alle am selben Ort trainieren, ansonsten droht die Gefahr einer Entzweiung und Spaltung. Ein Wunsch wäre auch, dass sich die beiden Gruppen gegenseitig anstacheln – Rainer hat diesbezüglich schon Angebote mit dem Koordinationstraining und der Laufschulung, die ausdrücklich für alle offen sind, so dass man miteinander in Kontakt ist und sich gegenseitig unterstützt. Das wäre ein Gewinn für beide Gruppierungen. Das ist mein grösster Wunsch.
Über all die Jahre hast Du mit Deiner Begeisterungsfähigkeit viele Leute aus dem Verein angesteckt und mitgerissen, mich eingeschlossen. Da gab es den «LSVB-Kulturclub» mit Museums-, Theater und Konzertbesuchen, kulinarische Ergüsse, viele neue Läufe – und das bleibt von Dir bei uns auch hängen! Wie geht es nun aber für Dich weiter? Gibt es neue Ziele, und worauf freust du dich besonders?
Der Ausblick für 2013 ist jetzt einfach mal, mandatfrei zu sein, und darauf freue ich mich sehr. Bei den Sommerlauftagen bin ich zwar jetzt noch dabei, weil wir das dieses Jahr angegangen sind und ein neues Konzept auf die Beine gestellt haben, aber sonst ist gar nichts festes geplant – ausser im Herbst der Luca-Marathon. Rainer hat dort einen Musiker-Kollegen, der in Luca eine Pizzeria führt, und ich habe herausgefunden dass es dort einen Marathon gibt – und jetzt planen wir das als Vereins-Herbstmarathon. Darauf freue ich mich riesig, da ich Italien und die italienische Kultur sehr liebe. Und mein Ziel ist es, mich darauf auch endlich wieder mal seriös vorbereiten zu können.
Möchtest Du sonst noch etwas «loswerden»?
Ja, ich finde es schön dass sich immer wieder jemand findet, der eine Aufgabe oder ein Amt im Verein übernimmt, und möchte mich dafür auch bedanken und gleichzeitig alle Mitglieder aufrufen, wenn sie eine Gabe haben die sie zum Wohl des Vereins einsetzen können in einer Verantwortung, sich auch zu melden und sich einzusetzen.
Reto, ich bedanke mich herzlich für dieses Gespräch und denke, ich spreche für alle wenn ich mich bedanke für alles was du als TL in den Verein eingebracht hast und an Kräften für den Verein investiert hast. Wir wünschen Dir gute Erholung und dass du bald wieder zu neuen Kräften kommst, und unsere besten Wünsche auch an Doris für baldige volle Genesung. Und natürlich frohe Weihnachten und alles Gute fürs 2013!!
Reto Immoos am Jungfrau Marathon
Reto Immoos am Jungfrau Marathon

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